Borderwar 2017 - oder: "Ich mach´s mir MilSim"


06.04. bis 09.04.2017 - Besonders in diesem Jahr liefen die Vorbereitungen für das Event in Tschechien auf Hochtouren.

 

Erstmalig wurden wir Teil der Befehlskette und haben uns fast ein Jahr lang intensiv Gedanken zu unserer Aufgabe und den möglichen Szenarien gemacht.

Die Frage die uns auf der Hinreise wohl am meisten beschäftigte war:

Wird sich das Training auszahlen? Werden unsere Pläne zum Event aufgehen?

 

Wie in jedem Jahr darf man sich von Überraschungen nicht beirren lassen – so auch diesmal....

Kurzfristig fielen aus der ursprünglichen Besetzung gleich zwei Gruppenführer aus und somit wackelte schon vor Antritt die eigens entworfene Truppenstruktur für den Zug Foxtrott 1. Hier musste vor Ort noch einmal improvisiert werden.

 

Die Anreise erfolgte dann Mittwoch Nacht mit 11 noch verbliebenen aber hochmotivierten Teilnehmer. Verstärkung kam in diesem Jahr wieder aus dem RAM-Team und vielen RAPAX-Neuzugängen.

 

Um sechs Uhr Donnerstag in der Früh standen wir bereits auf einem günstigen Parkplatz ganz in der Nähe zur Off-Zone und Spielfeldgrenze. Bis zur Anmeldung um 10.00Uhr hielten Fahrer und Mitreisende noch ein kleines Nickerchen im Bus oder versuchten den ersten heißen Kaffee am Stand zu erwischen.

 

Das Wetter zeigte sich leider von Beginn an von seiner kühlen und feuchten Seite und so hoffte man nur es würde sich im Laufe der Tage noch bessern. Für die GBB-Spieler waren es denkbar ungünstige Startbedingungen.

Die Anmeldung zog sich dann für die Task Force gefühlt ewig hin. Nur ein Anmelde-Stand war für diese Fraktion vorgesehen. Eine "Fast-Line" vesprach nur den Teilnehmern ohne vorab bestellter Patches eine schnelle Anmeldung, was so vorher nicht bekannt war und dann auch nur wenige nutzen konnten. Im Gegensatz zu den Jahren zuvor war das eher ein Minus-Punkt in der Bearbeitung.

 

Den Rest vom Donnerstag verbrachten wir mit der Einrichtung unserer Lagerstätte, Aufbau der Zelte und Bau von Gefechtsständen entlang unserer Lageraussenseite, was sich im Nachhinein als gute Entscheidung herausstellen sollte.

 

Für die Abgrenzung des eigenen Lagers hatten wir ein paar Bau-Planen und Tarnnetze zusätzlich dabei. Wir richteten uns also soweit wie möglich ein und waren gespannt wie es sich entwickeln würde.

 

Anders als in den Jahren zuvor wurde das Lager nicht mehr komplett mit Bauzäunen und dichten Filzmatten weitgehend geschlossen, sondern maximal die "offziellen Tore" des Lagers damit kenntlich gemacht.

 

Die von den Task-Force Teilnehmern improvisierten Lagerbegrenzungen stellten so allerdings kein größeres Hindernis dar und folglicherweise wurden diese gern von den Rebellen zum Einfallen ins Lager genutzt. Die Tore selbst waren damit weniger Ziel der Angriffe auf das Task-Force Lager geworden. Auch fehlten in der Nacht die Beleuchtungsmöglichkeiten an den Toren (Anmerkung.d.Red.: ob vom Veranstalter oder Spielern selbst mitgebracht ist nicht bekannt).

Der Freitag begann in der Früh mit kurzer Versammlung am Foxtrott HQ und geschlossenem Antreten zur Task Force Parade. Wer klug vorsorgte hatte den Regenponcho hier gleich übergezogen, denn ab jetzt wurde man nicht trockener für die nächsten 48 Stunden.

 

Im Nieselregen und eisigem Nordwind fand dann die Begrüßung der Teilnehmer mit obligatorischer Einstimmung auf das Event statt. Trotz der naßkalten Wetterverhältnisse hielten es immer noch eine Vielzahl Task-Force´ler zur Parade auf dem Platz aus. Höhepunkt war hier definitiv das gemeinschaftliche Geburtstagsständchen der TF für einen Teilnehmer.

 

Nach der Parade wurde sich nochmal kurz aufgewärmt und dann ging es auch schon los.

 

Auch wenn die Laune aufgrund der Temperaturen und Wetterverhältnisse jetzt schon bei vielen den Tiefpunkt erreichte, rauften wir uns zusammen und das Event wurde letztlich doch noch irgendwie ein Erfolg.

 

Der Plan den Zug Foxtrott in kleinere Gruppen mit maximal etwa 10 Mann Stärke aufzuteilen hatte seine Wirkung nicht verfehlt und verschaffte uns im Gefecht einen besseren Überblick.

 

So konnten wir recht lange dem Ansturm der Übermacht der Rebellen an der FOB am Samstag standhalten, auch wenn sie hinterher trotzdem verloren ging.

Eine starke Teamleistung zeigten auch alle bei der kurz hintereinander folgenden Pflicht zur Base-Defence.

Zunächst sah der Plan hier die Wache von Freitag 16.00 bis 20.00 Uhr vor, was auch so ausgeführt wurde. Die Wachablösung erfolgte dann allerdings erst um etwa 22.00 Uhr. Die zweite Wache war dann schon wieder von Samstag 2.00 Uhr nachts bis 4.00 Uhr in der Früh. Antreten am Morgen danach war um 7.30Uhr.

Trotz weniger Stunden Schlaf haben sich alle im Team pünktlich wieder um 2.00 Uhr nachts eingefunden, haben die Wache übernommen und sind auch morgens vollzählig angetreten – Hierfür nochmals Respekt!

 

Die Base-Defence erwies sich in diesem Jahr aber, trotz dem löblichem Teameinsatz, als echtes Problem.

Hauptsächlich liegt es wohl an den nicht klar definierten Lagerabgrenzungen und Regeln dazu. Minen-Felder wurden von Rebellen durchschritten und die Tore waren wie schon beschrieben wenig gut gesichert wie noch zu den letzten BW´s.

Konnten die Rebellen in den Vorjahren fast nur über die Tore in das TF-Lager, so waren die Tore in diesem Jahr uninteressant und umgehbar geworden, wegen der kaum identifizierbaren und leicht überwindbaren Lagerbegrenzung. Offenbar bleibt das Problem der Lager-Sicherung immer mehr am Spieler selbst hängen, was nicht jeder schlimm findet, aber manchmal doch Frust erzeugt.

 

Der Funk viel diesmal buchstäblich "ins Wasser" und wurde erst ab Samstag, wo es langsam trockener wurde, nach und nach auch besser. Hier zeigten sich Schwächen bei dem ein oder anderen Gerät chinesischer Herstellung und letztlich blieb man beim treuen PMR-Gerät um irgendwie in Kontakt zu bleiben, was aber trotzdem ganz gut funktionierte.

 

Das Catering in der Off-Zone hatte dafür diese Jahr nochmal zugelegt und so konnte man neben dem eh schon üppig gewordenen Angebot jetzt auch Pizza in zwei Sorten verköstigen. Hier kam jeder auf seine Kost(en).

 

Ebenso sei der Füllstand der "Dixies" noch positiv erwähnt. Laut den mitgeresiten Mitgliedern habe sich niemand an den Bergen im Topf gestoßen und die Geruchsbelästigung hielt sich auch in Grenzen. Möglicherweise lag es aber auch nur an der geringeren Anzahl der Task-Force Teilnehmer und den niedrigen Temperaturen?

 

Obwohl in diesem Jahr das Wetter erst so schlecht, das Lager so dürftig gesichert, die Teilnehmer mit jedem Tag weniger und die "Highlander" nochmal dreister wurden, so war doch das Gemeinschaftsgefühl und der Zusammenhalt in unserer Truppe beispiellos und jeder konnte sich auf den anderen verlassen. Ob Einsatzbereitschaft bis zuletzt wie "mashine-gun"-Peter oder Marcel der trotz Verletzung direkt am ersten Tag dann tapfer die Base verteidigt hat, stimmte die Einstellung bei allen und die Leidenschaft für das "MilSim" Gefühl in der Truppe.

 

Leider sind in der Nachbetrachtung einige Punkte auf Seiten des Eventmanagements negativ im Gedächtnis geblieben und so wurden als Resumees auf unserer "Gear and Beer"-Party festgehalten:

 

- "Wer Milsim auf "Borderwar" haben will muss scheinbar selber dafür sorgen."

- "Das ist auch eine Frage der persönlichen Sicht auf das Event und die der eigenen Einstellung."

- "Nach BW ist vor BW"

 

Und so wird schon wieder in unsäglichen Projekten an Lösungen zu den Nöten auf dem Event in den Kellern gebastelt und geschraubt, auf das es im nächsten Jahr noch besser bei uns laufen wird.

Solange wir daran nicht den Spaß verlieren - soll es eben so sein.

 

Sicher werden wir uns auch im nächsten Jahr dort wieder blicken lassen – dann wird Borderwar Jubiläum (10 Jahre Borderwar) gefeiert.

 

Und wie wir ja schon wissen:  ..."nach BW ist vor BW".

Foxtrott Company at BW9 - April 2017