Protector 2017- oder „Mil-Sim? Jetzt erst recht!“


18. - 23.07.2017 - Protector 2017 - Ein zweites Event neben der Border War?

Und dann auch noch mehr MilSim denn je?

Kriegen wir das hin?

 

 

Ja kriegen wir  - und Spaß hat man auch jede Menge dabei!

Die Anfahrt gestaltete sich schon fast routinemäßig: Sprinter gemietet, aufgesessen und ab ging es wieder in Richtung Tschechien.

 

Wir trafen in den Morgenstunden am Spielgelände ein und kamen prompt zu früh. Nach einer Ehrenrunde ging es daher erst einmal ab zum Supermarkt und frühstücken. Mit völlig unzureichenden Sprachkenntnissen fand man in dem Lebensmittelladen trotz dem landestypischem Angebot ein paar essbare Würstchen.

Nach der kleinen Stärkung konnten wir unser Quartier beziehen, was sich später noch als Glücksgriff herausstellen sollte. Mit unseren Freunden vom "Team Insane Recon", die kurz darauf eintrafen, teilten wir uns ein großes Mannschaftszelt.

Später bildeten wir mit "Team Insane Recon" und den Jungs von der "Titan’s League" den Delta 2 Zug und machten uns auch bald als zuverlässiges Team einen Namen.

 

 

Mit den Außentemperaturen stieg auch unsere Anspannung. Für noch mehr Atmosphäre sorgten auf dem Gelände die schweren dröhnenenden Motoren von Iveco Lastwagen und einem Radpanzer.

 

Das Gelände kannten wir bereits in Ansätzen von den Border War Black Ops Veranstaltungen. Was uns die Protector aber darbot übertraf nochmal unsere Erwartungen: liebevoll in Zusammenarbeit mit Live Action Rollenspielern gestaltete Dörfer, Vorposten und sogar die Hauptstadt, dieses an Afghanistan angelegten fiktiven Landes, boten in-Game Einkaufsmöglichkeiten, Bars und eine Menge guter und böser Überraschungen.

 

Unsere erste Mission startete im Spielverlauf etwas später.

Ziel der Mission: Wir sollten ausrücken und die Ingame Währung unter die Leute bringen um Vertrauen bei der Bevölkerung aufzubauen.


Nachdem sich unsere anfängliche Nervosität im Laufe der Patrouille legte und wir den Marsch durch den tschechischen Wald genossen, kamen wir in einem Dorf an wo es galt sich mit dem Dorfältesten gut zu stellen. Der Rest Bezog Posten im Dorf und holte sich etwas zu trinken.

 

Zu früh hatten wir uns in Sicherheit gewähnt , denn nach ungefähr einer Stunde Aufenthalt hatten sich viele unserer Truppenteile im Dorflokal zusammengesetzt und waren leichte Beute für einen plötzlichen Überfall geworden.

Nach einem kurzen aber heftigen Gefecht ging es also erst einmal wieder zum Respawn und zum schlafen, denn am nächsten Tag standen weitere Märsche und die allseits beliebten Wachdienste im Fort Protector an.
 
Am nächsten Morgen galt es dann, nach einer längeren Patrouille, einem Dorf beim Aufbau zu helfen und gleichzeitig dieses zu sichern. Alles ging friedlich von statten, so dass wir mit dem guten Gefühl fortgingen wichtige Punkte für unsere Spielseite gemacht zu haben. PUNKTE? Ja genau. Bei der Protector zählen andere Aspekte als Flaggen erobern oder herausgenommene Spieler. Aufbaumaßnahmen und Unterstützen der Bevölkerung geben Punkte und diese beeinflussen dann z.B. die Loyalität eines Dorfes gegenüber der ISAF oder den Taliban.

Im weiteren Verlauf der ereignisreichen Woche hatten wir mehrere heftige Gefechte mit Taliban vor allem um das fiktive Örtchen Samoc herum. Bei einem der Angriffe wurden wir in aller Eile mit dem Tatra-LKW rasch dorthin gefahren um die Taliban abzuwehren. Vor Ort abgesessen setzten wir uns gut gegen einen zahlenmäßig überlegenen und vor allem ausgezeichnet getarnten Gegner zur Wehr. Auch wenn wir das Gefecht zwar nicht entscheidend gewinnen konnten war uns klar, dass wir Punktetechnisch gut da standen. So funktioniert MILSIM auf der Protector eben.
 
Auch die optionalen Nachtmissionen forderten uns sehr. Hier galt es unter anderem in der stillen und völlig verdunkelten Hauptstadt eine Lageerkundung durchzuführen. Vier Mann machten sich auf den Weg und sahen sich unversehens den Taliban gegenüber die die Polizeistation überfallen hatten und anschließend die Aufklärer nicht entkommen lassen wollten.

Aber nicht mit uns! Haken schlagend setzten wir uns unter Feuer in den Wald ab und waren so in der Lage die "Rapid Reaction Force" zu aktivieren die darauf hin mit allem aufmarschierte was möglich war: Radpanzer und Mannschaftstransporter inklusive.

Eine echte "Show of Force" mitten in der regnerischen Nacht - das sorgte für Gänsehaut pur.

 

Nachdem zweiten Gefecht in Samoc hatten wir den längsten Wachdienst der Woche und waren froh danach endlich ins Zelt krabbeln zu können.

 

Wenn das  Wörtchen "wenn" nicht wäre und wir nicht wach gehalten wurden mit Trompeten und lauten Rufen jenseits des Sees.

 

Wir loben bis heute 1000 Afghani (die fiktionale Währung der Protector) aus für denjenigen der uns den Trompeter ausliefert.


Der Samstag kam schneller als uns allen lieb war denn wir hatten eine großartige Woche mit tollen Leuten, gutem und günstigem Essen und einer Wahnsinnsatmosphäre in der wunderschönen böhmischen Landschaft hinter uns.
Eigentlich wollten wir uns erst Sonntag wieder auf den Weg machen aber offenbar wollte Petrus uns den Abschied erleichtern und öffnete kurzerhand die Schleusen. Innerhalb weniger Minuten zogen sich Flüsse durch das Lager und leider auch durch komplette Mannschaftszelte. Wir hatten das Glück völlig vom Regen verschont geblieben zu sein aber bei anderen Teams sah es finster aus.

Nach kurzem Abstimmen und einer Schwimmaktion beschlossen wir dann doch früher aufzubrechen. Also alles wieder rein in den Sprinter und durch Sturm und Nacht ging es dann wieder heim. Glücklich, müde, erschöpft aber mit der einstimmigen Erkenntnis.
„Heut‘ ist nicht das Ende aller Tage, wir kommen wieder, keine Frage.“