"Honey Game 2"

Die Airsoft-Events in Deutschland werden immer zahl- und abwechslungsreicher.

Unsere Mitglieder besuchen eigenverantwortlich unterschiedliche Events und berichten von ihren Erlebnissen vor Ort.

Der folgende Bericht stammt von unserem Mitglied VERUS und erzählt von seinen Erlebnissen des Spieltages bei:

 

"Honey Game 2"


After Action Report 15.09.19

 

Veranstaltung:

Honey Game 2

 

Ort:

Area-M

 

Zeitablauf:

Um 9:00 Uhr wurde das Spielfeld geöffnet. Vor Ort gab es ein paar Tische mit Bänken wo man sein Zeug ablegen konnte. Leider waren diese aber begrenzt.

Es gab Toiletten- und einen Imbisswagen.

 

Ab 9:30 war Anmeldung und auch die Chronos waren ab 9:30 geöffnet.

Auf Area-M werden sogenannte Laufsocken benötigt. Diese konnten an der Anmeldung, neben weiteren Dingen wie BB´s, zu Beginn erworben werden.

 

Gegen 10:45 begann das Briefing.

 

Das Szenario:

 

"...Am Sonntag, 15. September 2019, ging es in ein nicht näher genanntes, westeuropäisches Land, welches von einem Bürgerkrieg zerfressen wurde.

Lokale Kräfte erhoben sich vor vielen Jahren und versuchten das Land zu übernehmen, was auch schon zu weiten Teilen gelang.

 

Nachdem sich abzeichnete, dass die Ordnung in dem Land komplett zusammenbrechen würde, begann BlueFor zu intervenieren und entsandte Stabilisierungstruppen, die sich dem aufkeimenden Terror annehmen und die kritische Infrastruktur des Landes schützen soll.

 

RedFor hingegen möchte die Erfolge im eigenen Land natürlich nicht aufgeben, kann sich aber keine offen-militärische Auseinandersetzung leisten, da hierfür die eigene Truppenstärke noch nicht ausreicht. Eine der effizientesten Taktiken für RedFor war, sich zwischen der Zivilbevölkerung zu verstecken und aus dem Untergrund heraus zu operieren.
In manchen Teilen des Landes hat es sich bewährt die Bevölkerung auf die eigene Seite zu ziehen und von ihr deutliche Unterstützung zu erfahren. In anderen Teilen des Landes klappte dies nicht sonderlich gut und so musste die Bevölkerung zum Kampf für ihr eigenes Wohl gezwungen werden..."

 

(Quelle: https://honeybadgers.de/2019/07/30/vorabinfos-fuer-honey-game-02/ Dienstag17.09.2019 18:37)

 

Spielvorbereitung und Spielverlauf:

 

Den beiden Parteien, BlueFor und RedFor, waren je zwei Aufklärer zugeteilt, desweiteren hatte jede Seite 7 Medics zur Verfügung.

 

Die Aufklärer mussten sich vorab beim Veranstalter für diese Aufgabe bewerben und wurden von der Spielleitung ausgesucht. Nur diese Spieler durften ein Scharfschützengewehr und einen Ghillie nutzen. Die Medic-Spieler wurden vor Ort eingeteilt.

 

Zum Medicsystem: beim ersten Treffer war man verwundet und sollte diese auch so simulieren. Der Medic hatte 5 Minuten Zeit den Verwundeten zu versorgen.

Die Art der Verwundung setzte sich aus der Stelle des Treffers plus einer Zahl zwischen 20 und 69 zusammen. Die erste Zahl gab die schwere der Verwundung an, die zweite die Art. Die Tabelle wurden nach Benutzung ausgetauscht. Der Verwundete durfte nicht beim Retten aus der heißen Zone selber laufen, sondern  musste rausgetragen oder gezogen werden. Erst nach der Versorgung durfte der Verwundete wieder gehen. Bei einem Zweiten Treffer war er dann sofort HIT.

 

Zusätzlich gab es die Möglichkeit Gefangene zu nehmen und diese zu verhören. Jedoch war die Zeit des Verhörs limitiert auf 10 Minuten. Es lag bei jedem Einzelnen wie stark diese Situationen gespielt wurde. Es gab jedoch ein Save-Wort um eine Situation sofort zu unterbrechen wenn es dem Spieler zu viel wurde.

 

Nach dem Briefing bekam RedFor 10 Minuten Vorsprung um zum eigenen Spawn zu laufen.

Unsere erste Aufgabe der BlueFor war es, vom Eingang des Spielfeldes zu unserm Spawn zu gelangen und dort ein HQ einzurichten.

 

Leider hatte RedFor entschlossen direkt einen Großangriff auf unseren Konvoi zu starten, somit hatten wir direkt zu Beginn massive Ausfälle.

Der Anfang des Events fühlte sich auch deshalb mehr wie ein normales Airsoft-Team-Deathmatch als ein LARP-Event an.

 

Nachdem wir das HQ eingerichtet hatten, bekamen die einzelnen Einheiten ihre Aufträge. Der zweite Aufklärer bekam einen Spotter zugewiesen und wurde losgeschickt. Ich musste als Aufklärer mit meinem Ghillie alleine los. Mein erster Auftrag war die Straße zum Dorf zu beobachten.

 

Leider war es, aufgrund des Gefechts direkt zu Beginn und wegen der Größe des Spielfeldes, schwer sich ungesehen zu bewegen und eine geeignete Stellung zum Aufklären zu finden.

 

Der Funk war außerdem massiv gestört. Somit war die Kommunikation noch zusätzlich  eingeschränkt. Ich konnte zwar Meldungen absetzen aber keine Aufträge empfangen.

 

Nachdem ich dann doch erstmal entdeckt und ausgeschaltet wurde ging ich zurück zum HQ. Zahlreiche Gefechte wurden in diesem Zeitraum gemeldet. Im HQ erhielt ich  anschließend den Auftrag als Bereichsunterstützung zu einer Gruppe zu stoßen, die die Lage im Dorf weiter erkunden sollte.

 

Erst langsam entwickelte sich der Spieltag zu einem LARP-Event. Es gab erste Interaktionen mit den Zivilisten. Man hat Kraftwerke und andere Punkte sichern müssen. Auch eine Bombe musste geräumt werden.

 

Da die Lage noch immer wegen der Gefechte und Hinterhalte undurchsichtig war, wurde ich als Aufklärer zum Absichern von Objekten und zur Unterstützung der Gruppen eingeteilt. Auch wurde das Feuern "nach eigenem Ermessen" freigegeben.

 

Gegen Nachmittag galt es noch einen Konvoi mit Hilfsgütern zu schützen. Ich musste den Weg des Konvois im Vorfeld aufklären und wenn nötig Feinde bekämpfen.

 

Eine Stunde vor Ende des Spiels wurde dann ein Waffenstillstand erreicht und die Parteien konnten Verhandlungen führen. Dazu wurde ein Rat mit Vertretern der einzelnen Parteien gebildet. In dieser Zeit war es meine Aufgabe die Bewegung des Gegners weiter zu beobachten und auf einen möglichen Angriff vorbereitet zu sein.

Damit endete das Spiel an dem Tag.

 

Insgesamt hat die RedFor die Kampfhandlungen zwar dominiert aber BlueFor konnte der Bevölkerung helfen und seine Ziele erreichen.

 

Die Ergebnisse und erreichte Ziele wurden allen bekannt gemacht und die Möglichkeit gegeben mit dem Spielleiter ein wenig über die Eindrücke des Spieltages zu reden.

 

Fazit:

 

Ich hatte den ganzen Tag durch weg Spaß.

 

Die Orga war super nett und hat sich sehr bemüht es allen recht zu machen.

Bei Verstößen wurde wie erwartet durchgegriffen - eine Person wurde des Feldes verwiesen, weil er sich nicht auf das LARP-Spiel eingelassen hat und sich auch nicht an die Regeln hielt.

Sonst war aber kein größeres Eingreifen der Mashalls beobachtet worden, da sich fast alle Spieler sehr fair verhalten haben.

Die Team-Kollegen waren allesamt nett und motiviert.

Ein dickes Lob auch an den BlueFor-Kommandeur von uns, der immer einen kühlen Kopf behielt und seinen Job wirklich super gemacht hat.

 

Sehr gut fand ich die Spieler-Begrenzung für Sniper und das Medic-System.

Obwohl die Fraktionen nur anhand der Uniform erkennbar waren und ohne Teambänder spielten,  hat auch die Identifizierung super funktioniert.

 

Das Event hat sich für mich angefühlt wie eine Mini-"Protector".

Man merkt aber, dass das Event erst zum zweiten Mal stattfindet. Auch wenn die Veranstalter Vieles gut machen holpert es hier und da noch etwas.

 

Das größte Problem an dem Spieltag war zum einen der Funk und das viele Spieler möglicherweise sonst kein MilSim oder LARP spielen. Dadurch hat es sich stellenweise noche eher wie ein normales Airsoft-Spiel und nicht wie ein MilSim-Event angefühlt.

Besonders merkte man das am Anfang des Spiels, aber auch den restlichen Tag.

Durch die unermütlichen Angriffe der RedFor kam es leider zu nicht ganz so vielen LARP-Interaktionen.

 

Alles in allem war der Tag gut und man kann das Event trotz der etwas längeren Anfahrt  im Auge behalten.

 

Geeignet halte ich das Event gerade für Leute mit noch wenig MilSim-Erfahrung oder zum Reinschnuppern oder für Spieler die, aufgrund der Dauer, die mehrtägigen Events nicht besuchen können.

YouTube-Video von Honeybadgers - Youtube Channel